Innovation und Technologie im SPNV sparen Kosten und steigern die Sicherheit

Einleitung:

Eine hohe Sicherheit und Kundenzufriedenheit gehört zu den wichtigsten Zielen der öffentlichen Verkehrsbetreiber. Durch unterschiedliche Sicherheitsmaßnahmen können diese Ziele erreicht werden. Eines der Sicherheitsmaßnahmen ist die Videoüberwachung, die sowohl zur Abschreckung als auch zur Nachverfolgung von Straftaten und sonstigen Sicherheitsvorfällen dient. Unser Kunde, eines der größten Verkehrsverbunde Europas mit über 1 Mrd. Fahrgäste pro Jahr, hatte historisch-bedingt kein standardisiertes Videoüberwachungssystem. In Zusammenarbeit mit M2P wurde ein technisches Konzept entwickelt, um ein standardisiertes Videoüberwachungssystem einzuführen und die Effizienz der Videobeweissicherung zu steigern. Der folgende Beitrag fasst das Ergebnis dieser Maßnahme zusammen und gibt Einblicke in das Vorgehen, das zur Lösungsfindung angewendet wurde. 

Unser Kunde ist eines der größten Verkehrsverbunde Europas mit über 1 Mrd. Fahrgäste pro Jahr

Problemstellung:

Seit vielen Jahren beklagten sich die Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie die Polizei über die aufwändigen Prozesse bei der Sicherung des Videobeweismaterials aus den Zügen. Die Prozesse benötigten einen hohen personellen Aufwand seitens der Eisenbahnverkehrsunternehmen aufgrund der manuellen Entnahme der Festplatten aus den Zügen und der Auswertung der Videodaten, bevor diese an die Polizei übermittelt wurden. Darüber hinaus war die Videobeweissicherung aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Videomanagementsystemen komplex und setzte voraus, dass die Polizei über entsprechende Auswertesysteme verfügte. Zudem beklagte sich die Polizei über die fehlende Möglichkeit einer Live-Aufschaltung im Falle von Sicherheitsvorfällen. Um diese Probleme zu lösen, wurde M2P beauftragt ein technisches Konzept zu entwickeln und die benötigten finanziellen Aufwände zu bewerten. 

Technisches Konzept:

Das technische Konzept zielte darauf ab, die genannten Probleme zu beheben und damit den Prozess schneller und effizienter für alle Stakeholder zu gestalten. Die präferierte Lösung sollte auf einem integrierten, Cloud-basiertem System basieren, das unterschiedliche Videomanagementsysteme vereint und eine Plattform zur Anfrage, Übermittlung und Auswertung der Videodaten bietet. Sobald eine Anfrage für Videobeweismaterial durch beispielsweise die Polizei erfolgt und von der Leitstelle des verantwortlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen bestätigt wird, wird der Download der Videodaten auf eine private Cloud angestoßen. Um unnötige Kosten für die Datenübertragung zu vermeiden, werden Daten nur bei Bedarf, also nach Anfrage oder durch eine Live-Aufschaltung, übertragen. 

Unser Konzept lässt die Prozesse schneller und effizienter für alle Stakeholder zu gestalten

Nutzen-Analyse:

Das Konzept zeichnet sich insbesondere durch die Vereinheitlichung und der Digitalisierung der Prozesse, wodurch signifikante operative und finanzielle Vorteile erzielt werden, ohne die Datenschutzrechte der Fahrgäste zu verletzen. Der positive Nutzen des Konzepts lässt sich daher sowohl anhand qualitativen als auch quantitativen Nutzens beschreiben:

  1. Qualitativer Nutzen: Die Vereinheitlichung und Vernetzung der Videomanagementsysteme in einer Lösung führen zu einer Reduktion der Komplexität der Videobeweissicherung, der Verkürzung der Ermittlungsdauer seitens der Polizei und der Verbesserung der Videodatenqualität.
  2. Quantitativer Nutzen: Der personelle Aufwand für die händische Videobeweissicherung wird komplett durch eine digitale Lösung abgelöst, wodurch sich die jährlichen Betriebskosten über 30% reduzieren lassen. 

Die jährlichen Betriebskosten lassen sich zu über 30% reduzieren 

Methoden und Tools:

Beim Vorgehen setzte M2P mehrere bewährte Tools und Methoden ein, um die Prozesse zu visualisieren, prozessuale und technische Schwachstellen zu analysieren und Kosten zu bewerten. 

  1. Prozesse: Im Rahmen von Workshops und Interviews mit den betroffenen Stakeholdern, einschließlich Eisenbahnverkehrsunternehmen und der Polizei, wurden die Prozesse erfasst und auf Schwachstellen analysiert. Basierend auf den Verbesserungspotenzialen wurden Soll-Prozesse visualisiert und mit den Stakeholdern abgestimmt.
  2. Technik: Ebenfalls im Rahmen von Workshops und Interviews und zusätzlich durch die Prüfung von Dokumenten wurde eine Bestandsaufnahme der aktuellen Technik vorgenommen. Dabei wurde die Komplexität des übergreifenden Gesamtsystems erfasst und Verbesserungspotenziale identifiziert. Basierend darauf wurden unterschiedliche konzeptionelle Alternativen definiert und bewertet. Durch Benchmark Analysen wurden die technischen Best Practices identifiziert und für unseren Kunden konzeptionell angepasst.
  3. Kosten: Die Ist-Kosten wurden basierend auf den personellen Aufwänden und sonstigen Kosten (z. B. Material- und Wartungskosten) kalkuliert. Im Anschluss an die Soll-Konzeption wurden die Kosten für die unterschiedlichen Lösungsalternativen berechnet und im Vergleich zu den Ist-Kosten bewertet.

Schlusswort:

Ein vereinheitlichtes Videomanagementsystem trägt indirekt zu einer Steigerung des Sicherheitsgefühls und somit der Kundenzufriedenheit der Reisenden bei. Zudem schafft es operative und finanzielle Verbesserungen seitens der Verkehrsbetreiber und Behörden. Nichtsdestotrotz stellt eine Umsetzung solch eines Systems die Verantwortlichen vor diverse Herausforderungen, die mit der nötigen Disziplin und Herangehensweise gelöst werden können. Deshalb empfehlen wir vor Umsetzung eines solchen Systems die prozessualen und technischen Schwachstellen in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Stakeholdern genau zu untersuchen und den Nutzen von Lösungsalternativen qualitativ und quantitativ zu bewerten. Anschließend sollte ein Phasen-Plan für die Implementierung des Systems definiert werden. Mit einer Pilotphase kann dabei begonnen werden, um das Konzept zu validieren, bevor es nach und nach ausgerollt wird.

Wenn Sie mehr erfahren möchten oder vor einer ähnlichen Fragestellung stehen, dann sprechen Sie uns gerne an. Unsere Experten werden Sie zu den Best Practices und der Herangehensweise beraten.

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